Rückblick - Unsere schönsten Erlebnisse

Sazgittersee

Tauchausflug Rostock 23. - 26.05.2013

Die Wettervorhersage für das Wochenende verhieß ja im Vorfeld schon nicht Gutes. Ein Blick aus dem Fenster am Donnerstag Abend sollte die Vorhersage bestätigen: kalt und regnerisch. Nichtsdestotrotz hat sich eine handvoll Taucher in Richtung Ostsee aufgemacht, voller Hoffnung, dass sich der Wetterbericht - wie so oft - irrte und es doch noch einigermaßen werden würde. Nun, soviel schon mal vorab: der Wetterbericht irrt sich nur, wenn er gutes Wetter vorher sagt.

Noch bevor es losging, kam es beinahe zum ersten Ausfall: Verdacht auf Mandelentzündung, natürlich in dem Fahrzeug mit 2 Personen. Also schon mal überlegt, wie wir uns neu aufteilen, schließlich soll, muss und will keiner die ganze Strecke alleine fahren. Doch dann kam auch schon die Entwarnung: der behandelnde Arzt gab Tauchfreigabe unter Einnahme von Halstabletten. Nachdem dann die Ausrüstung aufgeteilt und verstaut war und alle Taucher eingesammelt waren, ging es los, alles natürlich bei strömenden Regen. Ein Fahrzeug über die Autobahn, das andere über die deutlich kürzere Strecke über die Dörfer. Und das Wetter wurde tatsächlich besser, zumindest hat es aufgehört zu regnen.

Nach etwas dreieinhalb Stunden Fahrt (Autobahn trotz etwa 80 km mehr nur gut drei Stunden) sind wir dann gerade noch rechtzeitig angekommen, um vom regulären Empfangspersonal der Jugendherberge begrüßt zu werden. Nach dem Einchecken, Zimmer in Beschlag nehmen und Betten beziehen (ist halt Jugendherberge;-) sollte es noch einen kleinen Absacker bei dem Griechen geben, den wir kurz vor der Einfahrt zur Jugendherberge getroffen hatten. Leider mussten wir feststellen, das in Rostock, oder zumindest in Warnemünde, wo wir waren, um zehn die Bürgersteige hochgeklappt werden. Irgendwann, nach einem längeren Marsch über die Strandpromenade hatten wir dann doch noch Glück und eine Bar gefunden, in der man uns noch ein schnelles Bierchen verkauft hat.

Für den Freitag waren vormittags eine Ausfahrt zum Riff Nienhagen und nachmittags ein Tauchgang an der Basis geplant. Um 10 Uhr befanden wir uns dann wie vereinbart in der Basis. nach der Einweisung schleppten wir dann unser Gerödel über den Pier zur Basis - glücklicherweise hatten sie dort ein paar Bollerwagen - irgendwie hatte das ein bisschen was vom Umzug.

Nachdem wir dann alles ausgepackt, zusammengebaut und auf dem Boot verladen hatte, ging es auch schon los. Nach einer knappen halben Stunde unruhiger Fahrt, die bei dem einen oder andere ihre Spuren hinterlassen hatte, hatten wir das Ziel erreicht. Nachdem wir in der Nähe der Forschungsstation festgemacht hatten und uns tauchfertig gemacht hatten, ging es ins Wasser. Nach dem Abtauchen an der Boje hat uns an der über und über mit Muscheln besetzten Verankerung ein Seehase begrüßt. Weiter ging es dann Richtung Norden zu den Steinhaufen und in einem Rundkurs vorbei an den Tetrapoden und Betonelementen zurück zum Boot. Das war jedenfalls der Plan - hat aber zumindest bei der einen Gruppe nicht so richtig geklappt. An der falschen Boje aufgetaucht, die nicht wirklich dafür geeignet war, drei Taucher festzuhalten, war es aufgrund der rauen See nicht ganz einfach, eine Boje zu setzten, geschweige denn, zum Boot zurück zu schwimmen.

Am Nachmittag hat es sich dann schon abgezeichnet, dass Ausfahrten an den folgenden Tagen auf der Kippe stehen. Das Wetter wurde immer schlechter, vor allen der angekündigte Wind würde eine Ausfahrt schwierig bis unmöglich machen. Aber mal abwarten und das Beste hoffen... Erst einmal sollte es jedoch noch ein Tauchgang im Hafen werden. Aufgrund der eher bescheidenen Sicht wurde es mehr zu einer Suchaktion mit bescheidenem Erfolg. Die Hälfte des Tauchgangs ging mit der Suche den Tauchpartnern drauf. Da dieser Tauchgang ursprünglich dazu gedacht war, den Platz für einen Nachttauchgang kennenzulernen, die Sicht aber eher in Richtung Katastrophe ging um es mit dem Wetter auch nicht weit her war, haben wir uns dazu entschlossen, den Nachttauchgang abzublasen und haben uns stattdessen Warnemünde und die gigantischen Kreuzfahrtschiffe angesehen, die im Hafen lagen, angesehen.

Am Abend ging es dann zum örtlichen Griechen (nicht der bei der Jugendherberge - es gibt noch einen) und so ließen wird dann den Abennd ausklingen.

Am Samstag morgen kam dann die befürchtete Absage: an diesem Wochenende können wegen der Wetterlage keine Ausfahrten mehr gemacht werden. Also brauchten wir einen Alternativplan. Als Optionen standen: alles abbrechen und nach Hause fahren, oder den Samstag mit anderen Aktivitäten füllen und am Sonntag kurzfristig dazwischen geschoben, ein Tauchgang mit den Seehunden im nahen gelegenen Marine Science Center. (gut, dass die richtigen Ansprechpartner gleich vor Ort waren;-). Nach einigen Diskussionen entschieden wir uns für die zweite Option. Das "Seehundtauchen" wurde gleich festgemacht und somit brauchten wir jetzt nur noch den Samstag rum zu kriegen.

Auch da gab es mehre Möglichkeiten. eine war ein Besuch im Meeresmuseum in Stralsund, eine andere war der Besuch des Bunkers "Eichenthal", einer Troposphären-Funkanlage aus der Zeit des kalten Krieges, von dem uns jemand von der Tauchbasis erzählt hatte.

Wir entschieden uns für den Bunker. Und wer sich jetzt fragt, was das mit Tauchen zu tun hat: es war kalt, nass und dunkel - also erst mal kein Unterschied zum Tauchen erkennbar :-)

Der Troposphärenfunkbunker 302, wie er richtig heißt, stellte sich als eine riesige Bunkeranlage heraus, die durchaus sehenswert ist. Zu besichtigen ist sie nur im Rahmen einer Führung. Wen's interessiert: Bunker 302

Am späteren Nachmittag ging's dann wieder "Schiffe gucken" - also ein Besuch des Warnemündener Hafens. Auf dem Weg zum Hafen machten wir noch einen kleinen Stop in dem Café des Hotel Neptun - wohl so ziemlich die erste Adresse am Platz. das Café war ganz oben im 10(?). Stock, was uns eine großartige Sicht über Rostock und die Ostsee bescherte. Der Abend klang dann ganz entspannt beim örtlichen Italiener im Hafen aus.

Am Sonntag sollte es also zu den Seehunden gehen. Die Forschungsstation ist mit dem Boot zu erreichen, ohne den Hafen verlassen zu müssen - ging also. Leider war die Sicht mehr als bescheiden, so dass wir nicht allzu viel sehen könnten - ganz im Gegensatz zu den Seehunden. Die neugierigen und verspielten Tiere flitzten um und zwischen uns herum und zeigten keine Scheu. Kaum mal ein Tier, welches lange genug still gehalten hat, um ein Foto zu machen. Aber Spaß gemacht hat es und ein besonderes Erlebnis war es ohne Zweifel.

Aber auch dieser Tauchgang war nach einer dreiviertel Stunde vorbei und so ging es dann wieder zurück zur Basis, wo wir dann alles wieder verstaut hatten und uns dann langsam auf den Rückweg vorbereiteten.

Und so geht es dann wieder Richtung Heimat, mit deutlich weniger Einträgen im Logbuch, deswegen aber nicht weniger nass geworden. Dafür sind wir mit dem Seehundtauchen diesmal zu einem Erlebnis gekommmen, das wohl so bald nicht wieder vorkommt. (siehe Bilder).

spr