Rückblick - Unsere schönsten Erlebnisse

Ägypten

Vereinsreise Tauchsafari Rotes Meer 09.-18.10.2014

Nach zwei Jahren Abstinenz sollte es nun mal wieder nach Ägypten gehen. Diesmal allerdings als Safari durch das südliche Rote Meer, genauer: die Deep South / St. John's – Tour.

Mit Oktober diesmal ziemlich spät im Jahr ist es doch für Ägypten gerade die richtige Zeit: an der Luft nicht mehr so heiß und im Wasser die höchstmögliche Temperatur. Auch die Anzahl der Teilnehmer war dieses Mal größer als üblich, haben wir doch mit 16 Seesternen und 4 „Gästen“ das Schiff komplett voll bekommen.

Hier der Bericht aus der Sicht eines Seesterns:

Das Rote Meer – Tauchsafari mit dem TC – Seestern vom 09. - 16. Oktober 2014

Einmal tauchen im Roten Meer – das war mein großer Traum seit ich meinen Tauchschein gemacht habe.

Am Donnerstag, dem 09.10.2014 war es endlich so weit. Es war früher morgen – und ich stand gemeinsam mit den anderen Seesternen zwischen jeder Menge Koffern und Taschen, bereit für unser Abenteuer, am Hauptbahnhof in Braunschweig. Meine Vorfreude war groß und so hieß es auf zum Roten Meer mit meinen 40 Tauchgängen im Logbuch.

Über den Flughafen Leipzig ging es nach Hurghada in Ägypten. Unser Ziel jedoch war die kleine Hafenstadt Marsa Alam. In Marsa Alam wartete nämlich die Seawolf Felo – eine stolze Jacht - auf uns. Zum Abschluss des Tages packten wir alle noch unser Equipment aus bevor wir gegen 1 Uhr endlich in unsere Koje sanken.

Das erste Briefing am Freitag fand für mich gefühlt noch vor dem Aufstehen statt. Doch bevor es richtig losgehen konnte hieß es erst einmal das Schiff auftanken. In gespannter Erwartung verließen wir den Hafen, um gegen 12 Uhr Abu Dabab zu erreichten, wo wir unseren Check-Tauchgang absolvierten. Eine kleiner Runde durchs Riff um die Bleimenge abzustimmen und probeweise die Boje aufsteigen zu lassen. Später am Nachmittag ankerten wir in Shaab Marsa Alam West. Die Freude endlich wieder ins Wasser zu kommen war bei allen so groß, dass es bereits dämmerte als wir von unserem zweiten Tauchgang wieder aus dem Wasser kamen.

An unserem ersten Abend an Bord saßen wir gemeinsam auf Deck, wo wir unsere ersten Eindrücke teilten und die waren überwältigend. Es gab einen riesigen Napoleon, einige große Muränen, Drückerfische, uvm. in einer kunterbunten Kulisse, in welche sich auch ein kleines Bootswrack gesellt hatte. Drei von uns waren bei Ihrer Tour ums Riff sogar einem kleinen Hai begegnet. Jeder hatte etwas zu berichten und das bereits am ersten Tag.

Ab da waren wir endgültig angekommen. Von nun standen täglich 4 Tauchgänge auf dem Tourplan. Der erste Tauchgang vor dem Frühstück, der letzte gegen 18Uhr als Nachttauchgang. Spätestens am Samstag hatten wir dann mit Hilfe der Schiffsglocke einen Rhythmus gefunden.Tauchen – Essen – Schlafen. Anhand der Haare konnte man prüfen, was beim Läuten der Schiffsglocke anstand: Haare trocken = tauchen, Haare nass = essen. Ein Schelm, wer da an Maslow denkt.

Das Highlight am Samstag morgen war ein Schwarm Delfine der uns besuchen kam. Wir waren entlang einer Steilwand unterwegs, als die Schule plötzlich auftauchte. Ich würde schätzen das uns an die 20 Tiere umringten, durch die Gruppe hindurch tauchten und wieder zurück.

Jeder Tauchgang war ein Erlebnis und ein Fest für die Sinne. So auch am Abend wo wir einigen jagenden Feuerfischen begegneten, die den Schein der Taschenlampen ausnutzten, um noch etwas zu jagen. Doch sie waren nicht allein, eine spanische Tänzerin und paar Muränen waren auf Wanderschaft durch das nächtliche Blau. Diejenigen von uns, die an Bord gebliebenen waren beobachteten interessiert die Lichtkegel im Wasser, da einige Flötenfische, im Lichtschein am Einstieg an der Wasseroberfläche herum sausten.

Der Sonntag begann mit einigem Wellengang, so dass es die ersten Seekranken unter uns gab. Zwar beruhigte sich das Schiff, solange wir in den Riffen vor Anker lagen aber sobald wir den Schutz der Riffe wieder verließen, ging der Wellengang wieder los.

Getaucht sind wir an diesem Tag in den St John`s Caves. Jede Menge Korallen und Fische in den verschiedensten Formen, Größen und Farben konnten wir beobachten. Aber am beeindruckendsten für mich waren die Canyons, die sich hintereinander schlängelten und auf diese Weise teilweise kleine Tunnel bildeten. Einige Canyons durchbrachen diese Formation, sodass man vereinzelt Canyons auch dahinter sehen konnte. Ein wahrhaft spektakulärer Anblick.

Den Sonntag verbrachten wir in Satayeh Süd – unser insgesamt dritter Tauchtag. Ein großer Korallengarten erwartet uns. Stein- und Skorpionfische versteckten sich in diesem bunten Labyrinth, nicht aber ohne uns einen bezaubernden Blick zu gewähren. Unser Guide lenkte meinen Blick auf eine winzig kleine Pyjamanacktschnecke, welche ich ohne Ihn wohl nie entdeckt hätte. Die kleine Pyjamanacktschnecke war gerade einmal so groß wie der kleine Fingernagel. Zwei von uns Seesternen hatten bei ihrem Tauchgang einer Suppenschildkröte eine ganze Weile Gesellschaft geleistet.

Am Montag spürte wohl ein jeder von uns, dass vier Tauchgänge pro Tag doch auch an den physischen Kräften zehren. Jeder von uns schlief, sobald sich die Gelegenheit ergab, um so viel Kraft wie möglich für die nächsten Tauchgänge zu sammeln. Wenn man dann mal einen Tauchgang aussetzte war das nur all zu verständlich.

Am Dienstag erreichten wir auf unserer Tour Shaab Sharm. Mein persönliches Highlight hier war eine Schildkröte. Die jedoch scheinbar sehr entspannt zwischen den Korallen und Seegras auf dem Meeresboden verweilte, um dort zu frühstücken. Aus der Ferne blickte ich lediglich auf eine Wolke aus Seegras und Staub, erst als ich mich näherte, konnte ich sie trotz ihrer nicht unerheblichen Größe ausmachen. Direkte in der Nähe tummelten sich außerdem ein großer Napoleon und eine riesige Muräne. Beim diesem Anblick konnte man schon wirklich große Augen unter Wasser bekommen. Ein für mich ebenso bedeutsamer Höhepunkt war, dass ich damit meinen fünfzigsten Tauchgang notieren konnte.

Am Mittwoch waren wir bis nach Elphinstone, unserem letzten Ankerplatz, vorgedrungen, um auf Haisuche zu gehen. Am ersten Tauchplatz gab es ein Plateau auf bis zu 45 Meter Tiefe. Die Strömung war allerdings sehr stark und so war es ein ganz schöner Kraftakt, sich überhaupt bis dorthin vor zu kämpfen. Doch Haie gab es hier leider nicht zu sehen. Auch der zweite Tauchgang entlang einer Steilwand war bezüglich der Haie nicht sehr erfolgreich. Zwar war die Strömung hier etwas leichter, trotzdem drückte mich die Strömung mancherorts während der Vorwärtsbewegung unbemerkt wieder zurück, so das es für außenstehende Beobachter den Anschein machte ich würde einen Moonwalk tanzen.

Erstaunt war ich, dass obwohl am Tauchplatz noch weitere 15 Boote mit Tauchern ankerten, sich unter Wasser die Vielzahl an Tauchern spürbar verteilten. Lediglich der aufgewirbelte Sand erinnerte an die heimischen Tauchgewässer in Deutschland. Von diesem unseren letzten Ankerplatz traten wir anschließend den Rückweg an. Im Hafen spülten wir alle unser Equipment und verteilten es zum Trocknen quer über das gesamte Boot. Noch einmal verbrachten wir eine Nacht auf dem Schiff, bevor wir endgültig zurück auf das Festland wechselten. Als Abschiedsgruß von dieser intensiven Seereise schickten wir eine gemeinsame Flaschenpost vor der Küste von Marsa Alam auf die Reise. Die Zeit wird zeigen, wohin das Meer unsere Flaschenpost treibt.

Am Donnerstag war es dann soweit – der Hauptteil unser Tauchsafari war vorüber. Die nächsten zwei Nächte verbrachten wir in einem Hotel, saßen gemeinsam am Strand oder am Pool. Wir gingen entlang der Hafenshops bummeln und lümmelten abends auf dem Dach der Bar auf den Sofas herum. Wir erzählten von den Erlebnissen der letzten Tage und alberten herum. Was den meisten von uns jedoch neu war, dass wir nach einigen Tagen ohne das beständige Wiegen der Wellen "Landkrank" waren, was es erst einmal zu überwinden galt.

Die Rückfahrt am Samstag verlief problemlos. Der gecharterte Bus wartete in Leipzig darauf uns aufzunehmen und brachte alle Seesterne wieder zurück nach Braunschweig. Für mich war die Reise absolut herrlich und voller neuer fantastischer Eindrücke. Ein Taucher der solch eine Unterwasserwelt einmal erleben durfte, wird nur schweren Herzens seinen Ausrüstung ablegen. Mein Fazit: Jederzeit wieder, auch wenn es bisschen schaukelt.

pfi

Und hier die Reise in Bildern.

spr