TC Seestern – Vereinsreise Madeira, 07. bis 14.10.2018

Im Rahmen der kleinen TC Seestern Vereinstauchreise ging es in der zweiten Herbstferienwoche für vier Seesterne auf die portugiesische Insel Madeira, zur Tauchbasis Madeira Diving Center in Cançio de Baixo im Süden der Insel, übernachtet haben wir gleich nebenan im Hotel Four Views Oasis. Die An- und Abreise erfolgte individuell in Grüppchen, so dass die Aufenthaltsdauer der Seesterne zwischen 8, 10 und 14 Tagen variierte. Die Kernzeit – der eigentliche Tauchurlaub vom 07. bis zum 14.10.2018 – wurde zusammen verbracht.

So kam es, dass Jeanette und Carsten zu erst vor Ort waren und Land und Leute kennen gelernt haben. Die beiden erkundeten Restaurants und Cafés vor Ort, sind gewandert, haben schon mal einen Checkdive im Haus Riff der Tauchbasis gemacht und uns alle angemeldet. Axel und Holger sind dazu gestoßen und profitierten von den kulinarischen Empfehlungen der Erstreisenden Jeanette und Carsten.

Tag 1: Nachdem wir am späten Vormittag komplett waren, zeigten Jeanette und Carsten uns die Umgebung des Hotels und der Tauchbasis. Komplettiert wurde dies mit einem kurzen Bad im Hotelpool und einem leckeren Abendessen in einem der umliegenden Restaurants. Der Urlaub hatte begonnen und die Vorfreude auf die gemeinsamen Tauchgänge war zu spüren. Da die Tauchbasis jedoch sonntags geschlossen hat, mussten wir hierfür auf Montag warten.

Tag 2: Ab in den 22 Grad warmen Atlantik… Für Axel und Holger ging es zum Checkdive ins Haus Riff "Reis Magos". Begleitet wurden wir vom Guide Tom und Carsten. Empfangen wurden wir von vielen verschiedenen bunten Fischen und einem Seepferdchen. Dies bei super Sicht, die wir als norddeutsche Seentaucher nicht wirklich gewohnt sind. Die gute Sicht war immer wieder ein Thema des Tauchbasis-Betreiber-Pärchens Alice und Felix, denn für die beiden war die Sicht teilweise sehr schlecht und Sie entschuldigten sich immer wieder für die schlechten Tauchbedingungen bei Sichtweiten irgendwo größer 15m. Aber alles eine Sache der Gewohnheit. Nachmittags ging es dann für uns Vier zum sogenannten "Blue Hole". Eine Art Canyon, der von oben nach unten leicht abfällt und im oberen Bereich durch ein mittelgroßes Loch senkrecht von oben betaucht werden kann. Im Canyon fanden wir viele Flötenfische vor. Aufgrund des nennenswerten Wellenganges sind wir dann vom "Blue Hole" direkt zur Tauchbasis zurück getaucht. Ein konditionell anstrengender Tauchgang. Wir haben uns das anschließende Deko-Bier also wirklich verdient.

Tag 3: Es sollte ein anstrengender Tag werden. Zwei Tauchgänge am Tag bei viel Dünung und ein Nachttauchgang waren angesagt. Auf Empfehlung von Felix sind wir Vier mit Guide zum "Muränen Felsen" rechts vom Haus Riff gelegen. Dort haben wir Flachkrabben, Barrakudas, viele andere Fische und doch noch eine Muräne gesehen – normalerweise sind dort wohl mehrere. Nach dem Mittag sind Axel, Carsten und Holger nochmals mit dem Guide Tom zum "Blue Hole". Diesmal sind wir jedoch in der Nähe des Canyons geblieben und haben viele Fische und Krabben gesehen. Der Ein- und Ausstieg über den betonierten Steg war bei der heftigen Dünung sehr kräfteraubend und nicht jedermanns Sache. Da noch ein Nachttauchgang für Axel und Holger geplant war, hatten wir uns entschieden ein frühes leichtes Abendessen zu nehmen, damit wir am Abend noch entspannt tauchen können. Der Nachtauchgang fand am uns bekannten Haus Riff "Reis Magos" bei Niedrigwasser statt. Unter Wasser haben wir das Haus Riff jedoch nicht wiedererkannt. Es sah bei Niedrigwasser komplett anders aus. Wieder konnten wir eine Vielzahl verschiedener Lebewesen im Schein der Tauchlampen bewundern. Darunter waren wieder einmal Barrakudas, ein Sepia, ein Tintenfisch, eine riesige grün bewachsene Krabbe und ein Anglerfisch. Die Kombination aus viel Dünung und einer auch für den Guide Tom nicht vorhersehbaren starken Gegenströmung machte diesen Tauchgang doch recht anstrengend. Das Deko-Bier in der Kneipe nebenan musste also wirklich noch sein. Ein langer Tag ging zufrieden zu Ende.

Tag 4: Bei Halbzeit des eigentlichen Tauchurlaubs sollte es endlich zum Nationalpark "Garajau" mit dem großen zahmen Zackenbarsch gehen. Dies war an den Tagen zuvor aufgrund der starken Dünung kaum möglich bzw. Alice und Felix hatten hiervon wegen der zu erwartenden Sichtweiten abgeraten. Auch wenn dies der tiefere der beiden für diesen Tag geplanten Tauchgänge war, sind wir zuvor im "Canyon Riff" tauchen gewesen. Dies sind mehrere kurze Canyons verschiedener Breite nebeneinander bzw. miteinander verschachtelt, noch weiter rechts vom Haus Riff als der "Muränen Felsen". Wir haben dort wenig Fisch gesehen, jedoch ein abenteuerliches Gelände wie bei Star Wars zu sehen bekommen – halt nur unter im Wasser. Nach dem Mittag ging es dann mit dem Boot und Filippe als Kapitän zum Nationalpark "Garajau", bei noch immer starker Dünung war die Bootsfahrt und vor allem das anschließende Wiedereinsteigen nicht ohne. Der Abstieg auf etwa 20m Tiefe erfolgte an der Ankerleine, einer nach dem anderen. Unten gesammelt haben wir den Zackenbarsch begrüßt, der schon wartend dastand. Er drehte sich zur Seite, so dass man meinen könnte er wartete regelrecht auf das von uns Gekrault werden. Naja, die Nicht-VDST-Taucher haben dann gestreichelt und dann ging es für alle weiter. Gestreichelt oder auch nicht, es sind eindrucksvolle Tiere mit großen Abmaßen. Wieder an der Basis angekommen, wurde uns gesagt, dass dieser Zackenbarsch über 40 Jahre alt ist und vor langer Zeit angefangen wurde diesen anzufüttern, hierdurch wurden dieser zahm und konnte / wollte gestreichelt werden. Ob das so gut ist? Auch an diesem wiedermal anstrengenden Tag hatten wir schließlich unser Deko-Bier verdient.

Tag 5: Nach dem Nationalpark sollte es nun für Axel, Carsten und Holger zum Wrack der "Afonso Cequeiro (F488)" gehen, welche am 08.09.2018 bewusst versenkt wurde, um Tauchern eine weitere Attraktion bzw. einen Tauchspot bieten zu können und hiermit Touristen anzulocken. Wir fuhren mit dem Tauchbasis-Bulli in den alten Fischereihafen von Funchal und stiegen dort wieder auf das Boot vom Kapitän Filippe um. Dieser brachte uns direkt zum Wrack, wo es an der Ankerleine in die Tiefe ging. Man sah dem Wrack an, dass es noch nicht lange auf dem Grund liegt, es waren nur wenige Ablagerungen und Mulm im Wrack. Aber man konnte deutlich sehen, dass sich die Natur das Wrack einverleibt. Überall fängt es an zu leben, sei es Tiere oder sei es Pflanzen. Auch für ungeübte Wracktaucher war dieses "präparierte" Wrack einfach zu Betauchen, da viele Durchbrüche geschaffen worden und die meisten Türen entnommen worden sind. Gleichwohl konnten sich gerade die ungeübten vorstellen, wie wichtig eine gute Tarierung und ein guter Flossenschlag sind, damit kein Mulm aufgewirbelt wird und die Sicht auch für den Hintermann klar bleibt. In zwei Tauchgängen haben wir das Wrack auf den verschiedenen Decks besucht, sind um das Schiff herum getaucht, haben uns in den Schloten von oben nach unten absacken lassen, durch den Maschinenraum an den verstummten Schiffsdiesel vorbei zur eindrucksvollen Welle bis zum Propeller außen am Heck des Wracks getaucht. War schon imposant dieses 85m lange Wrack, welches von 1975 bis 2015 als Korvette für die portugiesische Marine im Einsatz war. Dies waren zwei relativ tiefe Tauchgänge, so dass wir uns wiedermal das Deko-Bier echt verdient hatten.

Tag 6: Am letzten Tauchtag der Vereinstauchreise sollte es nochmals für uns alle, also für Jeanette, Carsten, Axel und Holger, in den Nationalpark "Garajau" zu den Zacki’s gehen. Ein letztes Mal fuhren wir mit Filippe und seinem Boot nach draußen und machten an der Ankerleine fest. In Prinzip verlief dieser Tauchgang genauso, wie der erste im Nationalpark. Als einziges soll jedoch erwähnt werden, dass diesmal sehr viele eindrucksvolle Thunfische vor Ort waren, sie glänzten richtig im Lichtschein von oben. Und natürlich, auch der Zackenbarsch war wieder da und wurde bestaunt. Wieder zurück an der Tauchbasis haben Axel und Carsten für sich beschlossen an diesem Tag nicht nochmal tauchen zu gehen. Jeanette und Holger wiederum haben sich für einen letzten gemütlichen Tauchgang am Nachmittag ohne Guide am Haus Riff angemeldet. In diesem Tauchgang haben wir ganz viele Schwarmfische gesehen, verschiedene Arten und Größen, einfach wunderbar mitten zwischen diesen Fischen zu tauchen. Es kam Wind auf, die Wellen wurden höher, die Brandung lauter und es hieß, es sollte Sturm kommen. Der Sturm oder besser gesagt der Orkan hatte einen Namen und hörte auf "Leslie" und sollte uns noch viel ärgern. Auch ein Grund für ein Deko-Bier am Abend.

Tag 7: Die für diesen Tag geplante Ausfahrt mit der "Santa Maria" (Nachbau des Flaggschiffs von Christoph Kolumbus’ erster Expedition von 1492 bis 1493) fiel wegen "Leslie" aus, ebenso alle geführten Wanderungen auf der Insel und fast alle Flüge am Flughafen Funchal. Ja, es war windig und die Wellen waren höher als die Tage zuvor. Es hieß, dass die Wellen vor Funchal bis zu 10m hoch seien. Wir führten eine Wanderung zur "Christo-Rei-Statue" (erbaut in den 1920 ‘er) durch. Diese steht bei Ponta do Garajau auf einem Felsvorsprung zwischen Caniço und Funchal in luftiger Höhe. Am frühen Nachmittag wieder im Hotel angekommen, der Anruf ließ nicht lange auf sich warten bekam Holger die Information, dass sich der Abflug zurück in die Heimat wegen "Leslie" und den damit durcheinander gewürfelten Flugplan stark verzögern wird. Anstelle des geplanten Abfluges am nächsten Tag morgens um 9:10 Uhr wurde nun mit abends 23:45 Uhr geplant.

Tag 8: Und wieder die Auswirkungen von "Leslie". Jeanette, Carsten und Axel’s geplante geführte Wanderung zu den 25 Wasserfällen ist ausgefallen und Holger hatte aufgrund des verschobenen Rückfluges einen Insel-Tag gewonnen. Was liegt da näher, als nochmals auf eigene Faust wandern zu gehen. Als Ziel haben wir das Restaurant ausgewählt, welches im Hotel Galomar untergebracht ist und auch das "Manta Diving Madeira" beherbergt. Hinter Glaswänden geschützt haben wir die hohen Wellen beobachtet und waren froh bei diesem Wetter nicht am Tauchen zu sein. Eindrucksvolle Wellen knallten gegen die Felsen und überspülten die Pools vom Hotel und tauschten dabei das Süßwasser gegen Salzwasser aus. Der Badebereich des Hotels als auch der Taucherbereich waren großräumig abgesperrt. Nachmittags haben wir uns zum Ausruhen zurückgezogen. Für Holger war der Urlaub dann am Abend vorbei, während sich Jeanette, Carsten und Axel noch auf die nächsten zwei Tage Urlaub auf Madeira freuten.

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub, immer Gut Luft – Holger

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hbr